Buntstift Coloration

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Buntstifte, Farbstifte, Aquarellstifte … alles das Gleiche?

Ja und Nein – Buntstifte haben eigentlich die gleiche Funktion jedoch handelt es sich bei dem Ausdruck „Farbstift“ um die professionelle Begrifflichkeit. Der akribische Künstler unterscheidet hier sogar zwischen beispielsweise Künstlerfarben und Kinderfarben. So wären nach dieser Definition, Buntstifte also die beliebten Kinderfarben und die Farbstifte Künstlerfarben.

Welche Stifte nehme ich nun am besten zum Zeichnen?

Welchen Stift Du am besten für Dein kleines Kunstwerk verwendest ist immer stark abhängig davon, welche Effekte Du letztlich erzielen möchtest. Prinzipiell besitzen Farbstifte die gleichen Eigenschaften wie Aquarellstifte auch, nur mit dem kleinen Unterschied, dass Aquarellstifte im Gegensatz zu Farbstiften nicht wasserfest sind.

Mit Aquarellstiften kannst du also die klassischen Wischeffekte erzielen um so recht weiche Übergänge zu schaffen. Zudem besitzen sie noch eine andere Eigenschaft im Farbauftrag. Hin und wieder kann es Dir passieren, solltest Du Dich dazu entschliessen mit Aquarellstiften zu arbeiten, dass sie ein wenig bröckeln. Ärgere Dich nicht, sondern nimm es einfach hin, denn dies wird Deinem Bild keinen Abbruch tun.

Wie bei den meisten der bereits vorgestellten Farben auch, gibt es auch bei Farbstiften unterschiedliche qualitative Merkmale. Beispielsweise sind viele Farbstifte, welche aus dem Zeichenbedarf stammen auch lichtbeständig. Sie behalten also ihre Farben trotz des Sonnenlichtes, Auf recht einfache Buntstifte trifft dies leider nicht zu, ihre Farben bleichen nach und nach aus. Zudem weisen Farbstifte, wie die meisten Artikel aus dem Künstlerbedarf eine wesentlich höhere Pigmentdichte auf, als Buntstifte aus dem normalen Hausgebrauch.

Jetzt bin ich schon fast ein Künstler, aber was benötige ich neben den Farbstiften denn sonst noch?

Neben den Farbstiften Deiner Wahl benötigst Du zudem noch folgende Dinge:

  • Papier: ca. 80g/m² bzw. 90g/m²
  • Radierer: Empfohlen sind hier ein Radierstift (für feine Stellen) sowie ein Plastikradierer
  • Anspitzer: Denn jeder Stift ist irgendwann abgenutzt.
  • Für die Outlines: Je nach Belieben entweder ein Feinliner oder ein Bleistift. Hin und wieder wird auch gerne eine Tuschefeder verwendet.

Der Anspitzer

Nicht nur jedem Künstler bekannt. Anbei ein paar kleine Tipps, die Du beim tunen Deiner Stifte nicht vergessen solltest.

  • Spitze Deine Stifte niemals über Deinem Bild an. Wischt Du die Späne weg, gelangen so, hässliche Striemen auf Dein Bild.
  • Dosenspitze möchten gerne hin und wieder geleert werden. Beachtest Du dies nicht, so werden Dir stets beim spitzen die Mienen abbrechen.
  • Verwende stets scharfe Klingen. Eine Stumpfe Spitze lässt das Holz splittern, was schliesslich dazu führt, dass Dir Dein Stift abbricht.

Wie viele Stifte benötige ich eigentlich?

Unterschiedlich – Es kommt immer darauf an wie Du arbeiten möchtest. Mischt Du Deine Farben eher, dies geht mit Farbstiften ebenso wie mit anderen Farben auch, dann wirst Du deutlich weniger Stifte benötigen. Für den Anfang versuche Dich vielleicht ein wenig mit dem Mischen zurück zu halten. Das Mischen mit Farbstiften ist deutlich schwieriger als mit anderen Farben.

Das Prinzip des Mischens verhält sich ähnlich wie mit Acryl-Farben auch. Es werden unterschiedliche Schichten aufgetragen und so miteinander vermengt. Jedoch besitzt eine Reinfarbe immer wesentlich mehr Leuchtkraft als eine Mischfarbe. Für Deine ersten Gehversuche mit Farbstiften sollte zunächst ein Set mit ca. 12 Stiften erst einmal ausreichen so, dass Du nur bedingt Mischen musst.

Hast Du später Gefallen an dem Zeichnen mit Buntstiften Gefallen gefunden, so empfiehlt es sich ein Set mit 36 Stiften anzuschaffen. Möchtest Du vorrangig Portraits und Menschen zeichnen beachte beim Kauf, dass Stifte der Firma Polychromos keine hautfarbenen Farbton besitzen. Zudem gibt es lediglich einen einzigen Lila-Ton. Der Vorteil der Polychromosstifte liegt jedoch darin, einzelne Stifte nachkaufen zu können. Dies ist bei weitem noch nicht bei allen Marken der Fall.

Wie bediene ich diese bunten Stangen nun eigentlich?

Ebenso wie verschiedene Farbstifte existieren, gibt es auch unterschiedliche Anwendungsvarianten. Farbstifte die als „semiopak“ ausgezeichnet sind, beschreiben Stifte die halb durchsichtig sind. Verwendet man Diese ist man in der Lage durch einen festen Druck eine dunkle und durch wenig Druck eine leicht transparente Farbe zu realisieren.

Eine weitere Variante ist es beispielsweise transparent gehaltene Farben mit Bleistift zu überarbeiten. Zudem sind bei diesem Verfahren noch Varianten von Schraffuren mit verschiedenen Dunkelungsniveaus möglich.

Bei Deinen ersten Gehversuchen solltest Du jedoch Vorsicht walten lassen. Denn bedenke, je fester Du beim Malen mit Deinem Farbstift aufdrückst, umso mehr versiegelst Du Deinen Malgrund. Über diese Fläche lässt sich später nur noch schwer eine weitere Farbschicht legen.

Verliere beim Zeichnen auch nicht aus den Augen, welche Deiner gewählten Farben dominant sind und welche rezessiv. Hellere Farben sind logischerweise stets rezessiv während dunklere Farben immer dominant wirken. Dementsprechend ist es sinnvoller stets mit einer helleren Farbe zu beginnen und nachfolgend mit den dunkleren Farben zu arbeiten. Beachte dabei, dass der umgekehrte Weg entsprechend nicht möglich ist. Helle Flächen können also mit dunklen Farben aufgefüllt werden, dunkle Flächen aber nicht mit hellen.

Ein weiteres Verfahren beim Malen mit Farbstiften ist das „Aufdecken“. Grundierst Du zunächst Deinen Malgrund mit weisser Ölpastellkreide, kannst Du diesen später anmalen. Durch anschliessendes bemalen mit Farbstiften kannst Du durch das kratzen mit den Stiften bestimmte Partien aufhellen und somit so genannte „Highlights“ setzen.

Gute Farbstifte kannst Du auch gut auf einem recht dunklen Grund anwenden. Oft benutzt man dazu dunkelblauen oder schwarzen Tonkarton. Die einzelnen Pigmente der Farbe besitzen eine derartige Leuchtkraft, dass sie trotz des dunklen Grundes noch sehr gut zu erkennen sind.

Wie erziele ich die effektivsten Schattierungen bei Animebildern?

Zunächst solltest Du hierzu entscheiden welche Effekte Du erzielen möchtest. Möchtest Du eine Zeichnung erstellen, die ihre Farben klar voneinander trennt, so wirst Du eher die Technik des Anime-Cel verwenden. Präferierst Du eher eine Zeichnung mit weichen Übergängen so macht es eher Sinn eine Art Airbrush-Technik zu verwenden. Beide Techniken sollen im Folgenden vorgestellt werden:

Airbrushartige Technik
  1. Zunächst malst Du Deine Fläche, die Du bearbeiten möchtest, mit einem entsprechenden Farbton aus. 2. Als nächstes wählst Du einen dunkleren Farbton, jedoch sollte dieser von der gleichen Sorte sein, da sonst die Übergänge recht offensichtlich werden können. 3. Anschliessend trägst Du den dunkleren Ton mit nur sehr wenig Druck auf den helleren Farbton auf. Nach und nach kannst Du den Druck auf den Farbton erhöhen. So erzielst Du einen weichen Übergang. Je mehr Farbtöne Du bei dieser Technik verwendest, desto plastischer und runder wirken schliesslich die Schattierungen auf das Auge des Betrachters.
Anime-Cel-Technik
  1. Auch hier solltest Du zunächst zwei verwandte Farbtöne aussuchen. Wie in der Airbrush-Technik, verwendest Du auch hier einen jeweils dunklen und einen hellen Ton. 2. Hast Du Dich nun für einen Farbton entschieden, beginnst Du nun langsam zuerst mit einem helleren Farbton die Abgrenzungen zwischen hell und dunkel einzuzeichnen. 3. Zuletzt kannst du eben jene Flächen Stück für Stück einarbeiten.

Mit welchen Preisen muss ich für meine neuen Stifte ungefähr rechnen?

Der Preis ist Deine Stifte ist stark abhängig von Faktoren wie Deckkraft, Leuchtkraft und Qualität der Stifte. Während Du normale Buntstifte bereits schon recht günstig erschwingen kannst, sind Künstlerstifte wesentlich teurer. Bedenke ob Du die Stifte vielleicht nur für einen ersten Entwurf benötigst oder diese vielleicht schon für Dein Endwerk brauchst.

Welchen Stift Du am besten nimmst, bleibt letztlich jedoch vollends Deiner kreativen Ader überlassen. Empfehlenswert ist es jedoch, für Dein fertiges Bild später einen Stift zu wählen, der auch lichtbeständig ist. Das schönste Bild bringt schliesslich nichts, wenn es nur eine kurze Zeit überdauert. Zudem ist es recht sinnvoll einen Farbstift zu wählen, der eine recht hohe Farbbrillanz aufweist. So kommen schliesslich auch Deine Bilder wesentlich besser zur Geltung.

Modell Preis in Euro Anmerkungen
Faber-Castell Polychromos ca. 1,20 € bis 1,60 € pro Stück (im Set evtl. billiger) Dicke Ölkreidemine, hohe Lichtbeständigkeit, 123 Farben, weicher, satter Farbabrieb, wasserunlöslich
Faber-Castell Colors of Nature 36er Kasten für 5,- € bis 10,- € Mittlere Minenhärte, 36 Farben, wasserunlöslich (eher blasse Farben und keine Lichtbeständigkeit)
Faber-Castell Albrecht Dürer ca. 1,20 € bis 1,60 € pro Stück Dicke Ölkreidemine, hohe Lichtbeständigkeit, 123 Farben, weicher, satter Farbabrieb, wasserunlöslich
Faber-Castell Goldfaber ca. 0,80 € bis 1,- € pro Stück 62 Farben, Aquarellstifte
Lyra REMBRANDT-POLYCOLOR ca. 0,70 € pro Stück 80 Farben, wasserfest, lichtbeständig
Lyra REMBRANDT-Aquarell 36 Stück für ca. 45,- 80 Farben, Aquarellstifte, lichtbeständig
Cretacolor AQUARELLITH ca. 1,30 € Aquarellstifte, 72 Farben, hohe Farbbrillanz
Cretacolor AQUAMONOLITH ca. 1,80 € pro Stück 72 Farben, hohe Farbbrillanz, Aquarellstifte, Vollminenstift (kein Holz)
Bruynzeel Design colour 20 Stück für ca. 15,- kräftige Farben, wasserfest

Alle Angaben ohne Gewähr.

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